MADAJA – HUNGERSTADT in Syrien, nicht weit von der Hauptstadt Damaskus entfernt
(Beitrag vom 11.1.2016 – Syrien Madaja)
Ca. 42.000 seit Monaten von syrischen Regierungstruppen und der libanesischen Hisbollah-Miliz eingeschlossene Menschen sind akut gefährdet, zu verhungern. Einigen von ihnen (ca. 300) ist es am vergangenen Donnerstag gelungen (7.1.), sich weltweit Gehör zu verschaffen. Sie wurden – nur 4 Tage, nachdem zum ersten Mal ausführlich über sie in den Medien berichtet wurde – von Hilfsorganisationen rausgebracht und werden versorgt. Sie wurden gerettet.
Nach dem plötzlichen großen Medieninteresse hat Assad jetzt zugestimmt, Hilfsgüter nach Madaja durchzulassen. 44 Lkws mit 330 t Hilfsgütern haben die eingeschlossene HUNGERSTADT inzwischen erreicht.
Weitere 23 Lkw werden sich bald auch auf den Weg nach Al-Fua und Kefraja im Westen von Syrien aufmachen.
Die Menschen in den eingeschlossenen Dörfern haben seit Monaten weder Lebensmittel noch Medikamente erhalten, sind krank und dem Hungertod geweiht. Viele sterben an beherrschbaren Krankheiten, weil Medikamente fehlen.
Verantwortlich dafür: Baschar al-Assad – der Schlächter.
Was treibt diesen Mann an, sein Volk abzuschlachten? Was hält die Welt davon ab, da einzuschreiten?
Die Welt schaut seit fast 5 Jahren zu, wie Assad sein Land zerbombt und sein Volk ausradiert. Hunderttausende sind bereits gestorben. Viele von ihnen wurden zu Tode gefoltert, gequält, vergewaltigt. Ein machthungriger Mensch tobt sich da aus, den man unbehelligt sein Teufelswerk weiterführen lässt.
Viele Länder lassen ihn gewähren, weil sie eigene Interessen haben:
Egal, welche eigenen Interessen jedes einzelne, zuschauende Land hat: Assad muss gestoppt werden. Und wenn es mit Gewalt nicht geht, dann eben mit Verhandlungen. Zu sagen, „wir verhandeln nicht mit Mördern und Despoten“ ist sicherlich der falsche Weg. Wie anders soll es denn gehen?
Mit Stillhalten haben wir bisher nichts erreicht. Außer, dass Millionen Menschen flüchten. Und das nicht nur in Richtung Deutschland.
Es muss eine Lösung her. Für die Flüchtlinge, die unser Land in höchster Not erreichen. Für ein Land, das es so eigentlich gar nicht mehr gibt. Für eine Menschlichkeit, die wieder einziehen muss nicht nur in Syrien.
Assad sollte man dann ziehen lassen. Die Rache an einem einzelnen Mann zu verüben, bringt der Welt leider nichts. Das konnte man doch auch an anderen Machthabern sehen, die man ausschalten konnte. Es geht um die Regierbarkeit der Länder, um Befriedung, um Wiederaufbau, um Chancen für all die Menschen, die aus Not geflohen sind und nicht, weil es in Deutschland Geld und Lebensmittel gibt.
Sie wollen sicherlich gerne zurück in ihr Land – wenn es dann überhaupt noch ein Fleckchen Erde ist, wo etwas steht.
Die Bilder sprechen da eine andere Sprache.