Was haben wir jetzt in Thüringen gesehen? Bodo Ramelow (Die Linke), der bisherige Ministerpräsident, hatte in zwei Wahlgängen die absolute Mehrheit verfehlt. Und so kam es nur noch auf den dritten Wahlgang an, bei dem er lediglich die einfache Mehrheit hätte erreichen müssen. Und es schien sicher, dass er der alte und neue Ministerpräsident von Thüringen werden würde.
Doch im letzten Wahlgang tauchte dann auf einmal ein „Kemmerich“ von der FDP auf, der dann tatsächlich mit den Stimmen seiner FDP, von Teilen der CDU und der AfD mit einer Stimme Mehrheit zum nächsten Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt wurde.
Woher kam dieser Mann so plötzlich? Der von der AfD zunächst ins Rennen Geschickte ……. bekam keine einzige Stimme – nicht mal von seiner eigenen Fraktion. Er wurde lediglich als Platzhalter und Alibi-Mann eingesetzt. Dann aber, als Kemmerich aus der „Versenkung“ auftrat, wurde dieser mit allen Stimmen der AfD gewählt. Das riecht sehr nach Absprache, Kalkül und Heimtücke. Und Höcke (AfD) zeigt sein diabolisch wirkendes, von heimlicher Schadenfreude gekennzeichnetes Gesicht, während er „seinem“ Kandidaten gratuliert.
Gerade von der FDP hätte man doch eher erwartet, dass sie – ihrem Vorsitzenden folgend – lieber nicht regiert, als schlecht regiert. Aber, wie schon so oft in der Vergangenheit, hat sie schon wieder ihr Fähnchen nach dem Wind gedreht.
Gerade mal mit 73 Stimmen mehr als notwendig, hat sie es bei der Wahl im Oktober 2019 über die 5 %-Hürde geschafft und macht sich jetzt breit?! Ergattert sich auf unehrenhafte Art und Weise das Ministerpräsidentenamt eines Bundeslandes, wenn auch eines ostdeutschen. Hatte die FDP das tatsächlich nötig?
Ich denke, sie hat sich damit auf jeden Fall selber den Garaus gemacht bei der nächsten Bundestagswahl. Denn wo – außer im Osten – kann man tatsächlich mit einer Unterstützung dieser rechtsextremistischen Partei etwas werden.