Annegret Kramp-Karrenbauer. Sie war Ministerpräsidentin des Saarlandes und hat dort von August 2011 bis Februar 2018 einen guten „Job“ gemacht. Relativ kurz nach ihrer Wiederwahl und noch während ihrer dortigen Aufgabe, ließ sie dann allerdings „ihre“ Saarländer im Stich und rauschte ab nach Berlin in der Hoffnung, da was Besseres zu werden.
Dort hat sie sich als Generalsekretärin der CDU ins Spiel gebracht – mit ihrer Hoffnung auf die Kanzlerschaft, denn sie hatte die Zeichen der Zeit bereits frühzeitig erkannt und wollte sich „in Stellung bringen“.
Nun steht sie zur Wahl für den Vorsitz der CDU – mit Aussicht auf ….. immer noch die Kanzlerschaft.
Meiner Meinung nach ist sie 2018 nicht nach Berlin gekommen, um zu helfen, sondern um ihre Machtfantasien auszuleben.
Und sie hat bereits angedeutet, dass – wenn das mit dem Vorsitz jetzt nicht klappt – sie sich ganz aus Berlin zurückziehen will.
Klare Ansage.
Sie ist programmatisch ziemlich nah an Merkel und wenn man einen wirklichen Wechsel möchte, darf man sie eigentlich nicht wählen. Und einen Menschen, der für seine Machtansprüche seine Wähler und sein Land (Saarland) im Stich lässt, mag ich sowieso nicht.
Bleibt noch Friedrich Merz. Auch einer, der damals sang- und klanglos in der Versenkung verschwand, als er gegen Merkel nicht ankam. Schwanz eingezogen und abgetaucht. Jetzt taucht er wieder auf mit radikalen Vorstellungen von der Führung einer Partei. Verjüngen will sie sich – mit einem 63-jährigen? Aber mal ganz vom Alter abgesehen. Wie sollte er denn gut mit Merkel auskommen? Wo sie ihn gedemütigt und vertrieben hatte? Das hat er mit Sicherheit nicht vergessen. Und noch so einen – wie Seehofer -, der mit einer Frau nicht kann? Jetzt noch einer, der explizit mit Merkel nicht kann?
Und jemand, der eine Million Euro jedes Jahr verdient – ihm sei es von Herzen gegönnt -, so jemand soll die Bedürfnisse der „normalen Bevölkerung“, der Alten, der Kinder, der Armen und Hoffnungslosen verstehen?
Der ist mir zu radikal, zu fordernd, zu „brutal“ in seinen Vorstellungen. Konservativ ja, aber mit eisernem Besen durchkehren muss in Deutschland dann doch niemand – finde ich.
Zum Schluss noch Jens Spahn. Der sich nach anfänglich merkwürdigen Vorschlägen gleich in fast alle Ministerien eingemischt und ungefragt Verbesserungsvorschläge gemacht hatte, ist inzwischen ein guter Gesundheitsminister, der auch ungeliebte und daher bisher sehr vernachlässigte Themen anpackt, bringt gerade ziemlich frischen Wind in die Köpfe und prescht mit Volldampf voraus.
Aber ob er der Richtige ist zur Führung und Neuausrichtung der CDU – daran möchte ich meine Zweifel anmelden. Er kommt ein bisschen schwächlich daher – finde ich.
Er hat gute Ideen in seinem Bereich. Aber, ob er tatsächlich die verschiedenen Strömungen in der Partei einen und alle Hitzköpfe tatsächlich unter einen Hut bringen kann, ist die Frage.
Und ob er „Kanzler“ könnte, auch. Denn darauf läuft letzten Endes der Parteivorsitz hinaus.
Schade – mir wären weitere Kandidaten lieber gewesen, denn eigentlich möchte ich keinen von ihnen später als Kanzler oder Kanzlerin haben, denn ich traue es keinem von ihnen zu.